Dienstag, 4. Oktober 2011

Trauspruch

Ein Trauspruch gehört zu einer kirchlichen Trauung. Diesen können Sie sich selber aussuchen und soll Sie Ihr Leben lang begleiten. Daher sollte er möglichst gut zu Ihnen passen. Eine Fürbitte ist ein Gebet, das Gott um etwas bittet. Es wird zwischen Bitten und Fürbitten unterschieden: Fürbitten sind FÜR andere, Bitten für einen selber. In den Fürbitten bei einer Trauung wird für das Brautpaar, deren Familien und die Welt gebetet. Es ist daher üblich, dass die Fürbitten von Personen während des Traugottesdienstes vorgetragen werden, die dem Brautpaar besonders nahe stehen.

Freitag, 25. September 2009

Goldene Hochzeit - Swadba

Nach 50 Jahren Ehe ist die Zeit gekommen, die Goldene Hochzeit - Swadba zu feiern. Gold ist ein Edelmetall, das wertvoll, gediegen und beständig ist, nicht nur in seinem Wert. An diesem Tag ist es üblich, dass die kirchliche Trauung wiederholt und die Liebe und der feste Wille füreinander noch einmal bekräftigt wird. Die Eheringe sind mittlerweile auch in die Jahre gekommen, so ergibt es sich fast schon von selbst, diese ebenfalls gegen neue auszutauschen. Das Fest zur Goldenen Hochzeit sollte – soweit es möglich ist – mit den Gästen, die vor genau 50 Jahren dabei waren, gefeiert werden. Auch neue Freunde und die Familie sind bei diesem rauschenden Fest gerne dabei. 50 Jahre Ehe ist schon eine Seltenheit geworden in unserer vergänglichen Zeit, da feiert man das Fest der Goldenen Hochzeit dementsprechend groß.

Mittwoch, 4. Februar 2009

Povara (Köche)


Wissen sie was die russische Küche bietet? Haben Sie schon mal "Olivie" oder "pod Shuboj" gegessen ? Nein? Dann wird es Zeit zum Ausprobieren. Sollten sie die Möglichkeit haben an einer Swadba (russische Hochzeit) teilzunehmen, so sollten Sie es sich nicht entgehen lassen, ihren Gaumen durch russische Spezialitäten zu verwöhnen. Die Povara (russische Köche) werden Ihnen einen einzigartigen Gaumenschmauß bieten. Nicht wie in einem typischen Restaurant, sondern viel mehr wie auf einer traditionellen russischen Feier wird hier etwas geboten, das nicht alltäglich ist, selbst für russische Leute. Salate, Suppen, verschiedene Fleischvariationen und andere Köstlichkeiten sorgen mit kalten Platten und Meeresspeisen, sowie dem typischen russischen Luxus, nämlich schwarzem oder rotem Kaviar, für ein unvergessliches Erlebnis. Dies wurde mir erst vor kurzem bewusst, als ich als Gast auf einer russisch-deutschen Hochzeit geladen war. Dort überraschten uns die Povara mit allerlei Leckereien, bei denen auch Ihnen das Wasser im Mund zusammenlaufen würde. Diese waren so schön und kreativ gestaltet, dass sich die Gäste nicht trauten die kleinen Kunstwerke, welche über Stunden hinweg vom kompetenten Catering- und Kochteam vorbereitet wurden, anzuschneiden und zu zerstören. Das Buffet war somit nicht nur für den Magen gedacht, sondern beglückte auch die Sehnerven, so wie es das Sprichwort besagt: "Das Auge isst mit!"

Wie das Ganze ausgesehen hat, davon können sie sich hier ein Bild machen:

Tamada

Tamada? Sie haben keine Ahnung was das ist? Im Grunde genommen nichts anderes als ein Moderator einer Hochzeit. Doch nicht nur Moderator im heutigen Sinne, so wie die meisten ihn aus Fernsehauftritten oder ähnlichem kennen. Nein, ein(e) Tamada muss heute nicht nur gut moderieren können, sondern vielmehr zahlreiche andere Talente aufweisen, um das Publikum bei Laune zu halten. Die Band Merci, mit denen ich das Vergnügen hatte, einige Hochzeiten zu veranstalten und glücklich über die Bühne zu bringen, hat genau das gewisse Etwas, das anderen Amateurbands noch fehlt. Sie machen alles richtig, ohne dass sich dabei auch nur ein einziger Gast langweilen muss. Alexander, der Kopf der Gruppe, verkörpert den idealen Tamada. Seit Beginn der Feierlichkeiten in der Halle begleitet er die Gäste durch seine präzise und wortgewandte Moderation in 6 verschiedenen Sprachen. Er findet zu jedem Moment der Swadba (russische Hochzeit), sei es nun die Gratulation, irgendwelche Spiele und Sketche oder gefühlsbetonte Situationen, immer einen passenden Kommentar, eine emotionale Rede oder einfach nur einen lockeren Spaß. Dabei wirkt das ganze nicht einfach nur stupide auswendig gelernt, sondern wirklich auf das Brautpaar und die Gäste abgestimmt. Darüberhinaus versteht er sich genau auf sein Werk und vermittelt sowohl dem deutschen als auch dem russischen Hochzeitspublikum das gewisse Flair einer russischen Hochzeit. Nicht-Russen führt er schonend in die meist befremdlich wirkenden Bräuche ein und verleiht allen somit ein Gefühl von Zusammengehörigkeit. Ob jung oder alt, ob russisch oder nicht, ein jeder fühlt sich bei dieser Gruppe wohl, nicht zuletzt, weil eine gewisse Distanz gewahrt wird und somit dem Publikum genug Freiraum zum Reden, Plaudern und Quatschen unter sich gelassen wird. Im Gegensatz zu anderen Tamada, die ihr Programm stur runterrattern, gibt Merci Angehörigen, Eltern und Freunden auf Wunsch die Möglichkeit sich selbst einzubringen, indem versucht wir sich an Ihnen zu orientieren. Alles scheint so ungezwunge, so frei und spontan abzulaufen, dass man sich regelrecht wohlfühlen muss.

Mittwoch, 14. Januar 2009

Was ist eine „Swadba“?

Mit der Zuwanderung vieler deutscher Aussiedler aus der ehemaligen Sowjetunion kam auch ihre Tradition mit nach Deutschland und bereichert somit unsere heutige Multikultur. Einer der traditionsreichsten und konservativsten Feste ist die „Swadba“, oder einfach übersetzt „Hochzeit“. Diese ist nicht nur eine typisch russische Hochzeit, sondern eher eine Mischform zwischen alten deutschen und russischen Bräuchen, die noch fast genauso wie heute schon vor fast 100 Jahren mit einer Tamada, Musik und Tanz, gemütlichem Beisammensitzen und Spielen gefeiert wurde. Viele Deutsche fragen sich: „ Wie schaut so eine Hochzeit aus? Was ist das Programm? Was wird gegessen? Wie schaut die Dekoration aus? Wie läuft das Ganze nun wirklich ab?“ Hier finden sie Antworten auf fast jede mögliche Frage! Eine „Swadba“ ist keine Hochzeit im ursprünglichen Sinne! Es ist vielmehr eine Show, ein Erlebnis, das unvergesslich bleibt und einen der wichtigsten Tage im Leben eines Russischen Paares verschönert. Man geht nicht nur in die Kirche und trifft sich danach mit den Gästen zu Kaffee und Kuchen. Der Tag beginnt für das Brautpaar meistens schon früh morgens um 7, nämlich mit dem Weckruf des Kamerateams, das den ganzen Tag nicht von der Seite der „Molodoshoni“ (so viel wie „Jungverheiratete“)weicht, um den Tag festzuhalten und für immer und ewig eine bleibende Erinnerung in Form von Fotos und Videos zu erstellen. Das Team aus erfahrenen Fotografen und Kameramännern begleitet sie bei allem was zur Hochzeit gehört und erstellt daraus meist einen romantischen Liebesfilm, vom ersten Augenblick, dem ersten Treffen, bis hin zum Hochzeitstag, eine so genannte Lovestory! Bevor es jedoch losgehen kann muss der Bräutigam die Braut freikaufen aus dem Elternhaus! Dabei muss er alles aufbieten , mit einem tollen Auto vorfahren, schick angezogen sein und natürlich genug Geld dabei haben, denn andernfalls muss er einige Aufgaben meistern, um das Herz der Eltern zu erweichen( Natürlich wird dieser Brauch nicht ernst genommen und das ganze dient mehr der Unterhaltung). Nach den Dreharbeiten in einem wunderschönen Park oder Garten, heiratet das Paar meistens genauso wie alle anderen auch kirchlich mit allen geladenen Gästen! Anschließend treffen sich alle in der schön und professionell dekorierten Halle ein um dem jungen Paar, welches an diesem Tag zum Zeichen der Selbstständigkeit aus den Händen der Eltern Brot und Salz bekommt, Geschenke zu überreichen. Mit einem lustigen Programm der Tamada und der Liveband wird der restliche Abend bei Tanz, lustigen Spielen, und Sketchen bis zum Höhepunkt getrieben! Das ist die Abnahme der „Fata“, des Brautschleiers, durch die Eltern! Somit werden die zuvor noch als Kinder angesehenen Jungen Menschen in das erwachsene, gemeinsame Leben mit allen Höhen und Tiefen entlassen!