Mittwoch, 4. Februar 2009

Povara (Köche)


Wissen sie was die russische Küche bietet? Haben Sie schon mal "Olivie" oder "pod Shuboj" gegessen ? Nein? Dann wird es Zeit zum Ausprobieren. Sollten sie die Möglichkeit haben an einer Swadba (russische Hochzeit) teilzunehmen, so sollten Sie es sich nicht entgehen lassen, ihren Gaumen durch russische Spezialitäten zu verwöhnen. Die Povara (russische Köche) werden Ihnen einen einzigartigen Gaumenschmauß bieten. Nicht wie in einem typischen Restaurant, sondern viel mehr wie auf einer traditionellen russischen Feier wird hier etwas geboten, das nicht alltäglich ist, selbst für russische Leute. Salate, Suppen, verschiedene Fleischvariationen und andere Köstlichkeiten sorgen mit kalten Platten und Meeresspeisen, sowie dem typischen russischen Luxus, nämlich schwarzem oder rotem Kaviar, für ein unvergessliches Erlebnis. Dies wurde mir erst vor kurzem bewusst, als ich als Gast auf einer russisch-deutschen Hochzeit geladen war. Dort überraschten uns die Povara mit allerlei Leckereien, bei denen auch Ihnen das Wasser im Mund zusammenlaufen würde. Diese waren so schön und kreativ gestaltet, dass sich die Gäste nicht trauten die kleinen Kunstwerke, welche über Stunden hinweg vom kompetenten Catering- und Kochteam vorbereitet wurden, anzuschneiden und zu zerstören. Das Buffet war somit nicht nur für den Magen gedacht, sondern beglückte auch die Sehnerven, so wie es das Sprichwort besagt: "Das Auge isst mit!"

Wie das Ganze ausgesehen hat, davon können sie sich hier ein Bild machen:

Tamada

Tamada? Sie haben keine Ahnung was das ist? Im Grunde genommen nichts anderes als ein Moderator einer Hochzeit. Doch nicht nur Moderator im heutigen Sinne, so wie die meisten ihn aus Fernsehauftritten oder ähnlichem kennen. Nein, ein(e) Tamada muss heute nicht nur gut moderieren können, sondern vielmehr zahlreiche andere Talente aufweisen, um das Publikum bei Laune zu halten. Die Band Merci, mit denen ich das Vergnügen hatte, einige Hochzeiten zu veranstalten und glücklich über die Bühne zu bringen, hat genau das gewisse Etwas, das anderen Amateurbands noch fehlt. Sie machen alles richtig, ohne dass sich dabei auch nur ein einziger Gast langweilen muss. Alexander, der Kopf der Gruppe, verkörpert den idealen Tamada. Seit Beginn der Feierlichkeiten in der Halle begleitet er die Gäste durch seine präzise und wortgewandte Moderation in 6 verschiedenen Sprachen. Er findet zu jedem Moment der Swadba (russische Hochzeit), sei es nun die Gratulation, irgendwelche Spiele und Sketche oder gefühlsbetonte Situationen, immer einen passenden Kommentar, eine emotionale Rede oder einfach nur einen lockeren Spaß. Dabei wirkt das ganze nicht einfach nur stupide auswendig gelernt, sondern wirklich auf das Brautpaar und die Gäste abgestimmt. Darüberhinaus versteht er sich genau auf sein Werk und vermittelt sowohl dem deutschen als auch dem russischen Hochzeitspublikum das gewisse Flair einer russischen Hochzeit. Nicht-Russen führt er schonend in die meist befremdlich wirkenden Bräuche ein und verleiht allen somit ein Gefühl von Zusammengehörigkeit. Ob jung oder alt, ob russisch oder nicht, ein jeder fühlt sich bei dieser Gruppe wohl, nicht zuletzt, weil eine gewisse Distanz gewahrt wird und somit dem Publikum genug Freiraum zum Reden, Plaudern und Quatschen unter sich gelassen wird. Im Gegensatz zu anderen Tamada, die ihr Programm stur runterrattern, gibt Merci Angehörigen, Eltern und Freunden auf Wunsch die Möglichkeit sich selbst einzubringen, indem versucht wir sich an Ihnen zu orientieren. Alles scheint so ungezwunge, so frei und spontan abzulaufen, dass man sich regelrecht wohlfühlen muss.